Spielberichte 2.Herren LL — Saison 17⁄18
Doppelspielwochenende mit mehr Tiefen als Höhen – Sieg gegen SSC Südwest und Niederlage gegen den Berliner SC
Eine ungewohnt frühe Spielzeit, eine rutschige Halle und ein wieder mal sehr kleiner Kader waren Faktoren für eine undankbare Ausgangslage vor dem Spiel gegen den SCC Südwest. Nach wenigen Minuten fiel auch noch Marcel Arendt verletzungsbedingt aus, sodass man nahezu die vollständige Spielzeit zu sechst agieren musste.
Offensiv fanden wir vorerst überhaupt nicht unser Spiel: Nach fünf Minuten sind uns gerade mal 4 Punkten gelungen und nach einem kurz 5-0-Run der Gegner lag man mit 11:4 hinten. Über eine akzeptable Defense und einen 8-2-Run kam man bis Ende des ersten Viertel aber wieder auf 12-13 heran.
Das ganze Spiel über blieb die Offensive beider Teams durchwachsen. Zudem taten wir uns bei der Reboundarbeit gegen den körperlich doch überlegenen SSC Südwest schwer und vergaben so unnötig zweite Chancen am Brett oder Fouls, die zu Freiwürfen führten. Durch einen erneuten Run (9:0) in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit erarbeitete man sich dennoch einen kleinen Vorsprung von 6 Punkten, nahm sich aber durch zu viele Fehler die Chance, sich schon ein wenig abzusetzen. Daher stand es zu Halbzeit nur 31:25 für den VfB Hermsdorf.
Das Spiel blieb auch in der zweiten Hälfte ein Spiel der Runs. So starteten wir mit 0:7 sehr schlecht und gaben zwischenzeitlich sogar die Führung ab, kämpften uns allerdings mit einem starken 10-0-Run zum Ende des dritten Viertel zurück. Insbesondere zeigte die Umstellung zu einer Zonenverteidigung Erfolg, was dazu führte, dass der der SSC Südwest im gesamten dritten Viertel mit 9 Punkten nicht einmal zweistellig scoren konnte.
Zu Beginn des letzten Viertels lagen wir immerhin mit 8 Punkten vorne. Zwei Minuten vor Schluss war dieser Vorsprung wiederum auf 2 Punkte geschmolzen. Daraufhin antwortete Alex mit 8 Punkten in Folge, wir behielten am Ende als Team die Ruhe, vor allem an der Freiwurflinie (9/11 im letzten Viertel) und besiegelten am Ende den knappen "Arbeitssieg", wie es Coach Christian Bathelt nach dem Spiel bezeichnete. Endstand: 60:55.
Punkte: Alex Dobes 21, Franz Noak 20, Mario Wojciechowski 10, Tobias Bönker 6, Vincent Fechner 3, Sorush Therani

Das Sonntagspiel startete man bis auf Lucas-Marius Skibbe mit dem gleichen Kader wie samstags. Und man startete wie so oft in dieser Saison äußerst unkonzentriert in das Spiel und verursachte zu viele Turnover, während der Berliner SC wohl kaum einen besseren Start erwischen konnte und bereits in den ersten 5 Minuten 4 Dreier versenkte. So führten die Gäste nach den ersten 10 Minuten auch verdient mit 25:19.
Es zeigte sich schnell, dass man vor allem defensiv etwas ändern musste: Nach 25 Punkten im ersten folgten im zweiten Viertel 23 Punkte unserer Gegner. Zwar verkauften wir uns auch offensiv mit einer unterirdischen Wurfquote deutlich unter Wert, jedoch haben wir schon mehrmals bewiesen, dass wir dies an anderen Stellen wieder ausgleichen können. Dies bleib bis zur Halbzeit allerdings aus – 37:48.
Und es wurde nur noch schlimmer: Zu Beginn des dritten Viertel kassierten wir einen 9-0-Run und lagen somit zwischenzeitlich mit 20 Punkten zurück. Dank einiger Scores von Lucas und einer etwas besser funktionierenden 2-3-Zone kamen wir zumindest wieder in Schlagdistanz (54:63).
Es zog sich allerdings wie ein roter Faden durch das Spiel, dass jede noch so kleine Aufholjagt durch selbst verschuldetet Ungenauigkeiten zu Nichte gemacht wurde. So startete man in das letzte Viertel mit 0:6 und musste sich erneut herankämpfen.
Und das Team rüttelte sich tatsächlich noch einmal wach und war eine Minute vor Schluss plötzlich wieder bis auf 2 Punkte dran, scheiterte am Ende dennoch mit etwas Pech, bei dieser Leistung aber auch verdient mit 73:78 gegen den Berliner SC.
Punkte: Lucas-Marius Skibbe 33, Alex Dobes 10, Tobias Bönker 10, Mario Wojciechowski 9, Franz Noak 6, Vincent Fechner 5, Sorush Therani

Unterm Strich steht letztendlich ein Sieg und eine Niederlage, wobei die Niederlage jedoch deutlich schwerer wiegt. Man verbaute sich erneut die Chance mit Zehlendorf an der Tabellenspitze mitzuhalten. Zwar stehen wir immerhin auf Platz 2, dennoch wird das Ziel der Tabellenspitze in der Rückrunde eine ziemliche Herausforderung.
Der knappe Sieg gegen den SSC Südwest geht zu sechst und ohne den Topscorer Lucas-Marius Skibbe völlig in Ordnung. Vor allem hat man gezeigt, dass man auch solche knappen Spiele sicher ins Ziel bringen kann und hat zum Teil eine ordentliche 2-3-Zone präsentiert.
Auch, wenn man ständig unterbesetzt ist und gerade die Doppelbelastung an diesem Wochenende Auswirkungen hat, ist diese Leistung gegen den Berliner SC nicht zu entschuldigen. Es war mit Abstand das schlechteste Spiel der 2. Herren in dieser Saison. Dennoch geht es weiter: Am Wochenende spielen wir auswärts direkt wieder gegen den SSC Südwest.

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VfB Hermsdorf vs TuS Neukölln – 83:60
Nach einem etwas schwunglosen Warm-Up und einigen Verspätungen startete man mit einem 0-9-Run mehr als schlecht in die Auswärtspartie gegen TuS Neukölln. Doch das Blatt wendete sich schnell, vor allem aufgrund unserer Zonen-Presse, welche den Guards der Neuköllner erhebliche Probleme bereitete. Draus resultierten einige einfache Scores im Fastbreak. Daneben tätigte man in der Offensive weitere erfolgreiche Umstellungen: So wurden statt des neuen Systems "Five Down" nur noch simplere Spielzüge wie "Early", Top Pick and Roll oder "Two Side" gespielt. Zum Teil griffen wir auch einfach darauf zurück, ein gutes Spacing aufzubauen und dann bestimmte Mismatches im 1-vs-1 effektiv auszunutzen. Schon Ende des ersten Viertels war man daher wieder auf einen Punkt herangekommen. Daraufhin kamen wir immer besser ins Spiel und führten zur Halbzeit mit 38:33.
Das beste Viertel zeigte die Hermsdorfer Sechs-Mann-Truppe sowohl offensiv als auch defensiv im dritten Viertel mit 31 eigenen und gerade mal 12 gegnerischen Punkten. Vor allem Lucas trug unsere Offensive mit zahlreichen "And-Ones" und zwei 3ern in diesem Spielabschnitt (Guards: Lucas/Alex 51 Punkte insgesamt). So konnte man sich endgültig absetzen und startete in das letzte Viertel mit einem 24-Punkte-Vorsprung, den man dann auch nur noch verwalten brauchte. Die Ausdauer neigte sich zwar langsam dem Ende zu, dennoch gelang es trotzt unseres schwächsten Viertels des Spiels den Vorsprung zu halten, sodass am Ende ein verdienter 83:60-Sieg steht.
Das Team gewann somit das zweite Mal in dieser Saison trotz deutlich verkürzter Rotation, machte ein Stück weit die Pleite der letzten Woche wieder gut und zieht damit wieder zurück an die Tabellenspitze der Landesliga.
Punkte: Lucas-Marius Skibbe 31, Alex Dobes 20, Franz Noak 15, Arne Pester 9, Mario Wojciechowski 6, Sorush Tehrani 2

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VfB Hermsdorf vs SV Empor Berlin – 52:64
Es war von Anfang an ein defensives Spiel gegen den SV Empor Berlin. Nach dem ersten Viertel stand es gerade mal 14 zu 11 für die Gäste. Man kam nicht wirklich zu Recht mit der besten Verteidigung der Liga (321 gegnerische Punkte). Da auch offene Würfe nicht getroffen wurden, versuchte man verstärkt den Korb zu attackieren, wobei man sich mit Unterstützung einer kleinlichen Linie des Schiedsrichters an der Freiwurflinie belohnte und so im Spiel blieb (10/13 zu Beginn). Es blieb ein knappes Spiel bis zur Halbzeit: 29:30.
Aufgrund zwei erfolgreicher Dreier und einer weiterhin souveränen Leistung an der Freiwurflinie im dritten Viertel konnte man immerhin mit einer 2-Punkte-Führung in das letzte Viertel gehen. Daraufhin kassierte man allerding einen schnellen 6-0-Run. Gerade wegen des daraus resultierenden offensiven Zugzwangs wurden wir teilweise zu hektisch gegen die ohnehin schon stabile Defensive. Das erfahrenere Team von SV Empor präsentierte sich im Schlussabschnitt abgeklärt und legte mit 20 Punkten ihr offensiv bestes Viertel dieses Spiels auf.
Sinnbildlich für das ganze Spiel: Am Ende wollten selbst die zuvor hochprozentig verwandelten Freiwürfe nicht mehr fallen (2/8 im letzten Viertel). Unterm Strich steht eine verdiente 52 zu 64 Niederlage, welche es im Rückspiel wieder gut zu machen gilt.
Die Tabellenführung hat man somit vorerst an BG Zehlendorf abgegeben, die allerdings schon ein Spiel mehr absolviert haben. Auch wenn die Differenz der Zehlendorfer besser ist, kann man mit einem Sieg am Wochenende zumindest hinsichtlich des Punktekontos gleichziehen. Zudem haben wir immer noch den direkten Vergleich in der Hinterhand. Daher gilt es nun, sich bis zum entscheidenden Spiel keine weiteren Ausrutscher mehr zu erlauben.

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VfB Hermsdorf vs BG Zehlendorf – 86:73
An diesem Mittwochabend erwartete uns wohl das herausforderndste Spiel der bisherigen Saison. Zehlendorf war bislang ebenso ungeschlagen, mit einer größeren Rotation angetreten und körperlich - vor allem auf der Center-Position - deutlich überlegen. Unser Line-Up war zudem ziemlich reduziert, wobei einige auch noch angeschlagen waren.
Der Start ins erste Viertel war mittelmäßig. Beide Teams hatten zunächst Probleme ihren offensiven Rhythmus zu finden. Am Ende des ersten Viertels lag man mit 22 zu 18 hinten. Insbesondere die ins das Zehlendorfer System eingebauten Backdoor-Cuts und die Reboundarbeit bereiteten defensiv Probleme.
Im zweiten Viertel fanden wir offensiv immer mehr ins Spiel. Marcel traf ein paar 3er und wurde von dem Gegner schnell als "Shooter" ausgemacht. Leider konnte er aufgrund einer Verletzung kurz vor Ende der ersten Halbzeit nicht mehr in das Spiel eingreifen. Aber auch ansonsten lief die Offense besser, was in 27 Punkten während des zweiten Viertels resultierte. Halbzeitstand: 42 - 45 für die Gäste aus Hermsdorf.
Im Dritten Viertel konnte man sich ein wenig absetzen. Vor allem Topscorer Lucas kam immer besser ins Spiel. Ende des dritten Viertels hatte man einen Vorsprung von 11 Punkten erzielt.
Nun musste man im letzten Viertel gegen ein deutlich erfahreneres Team aus Zehlendorf die Ruhe bewahren. Hinzu kamen Foul-Trouble für Lesar und Franz und auch die Ausdauer wurde aufgrund der verkürzten Rotation immer knapper. Man ließ sich Anfang des vierten Viertels von einer aggressiveren Defense der Zehlendorfer ein wenig verunsichern. Daraus folgten einige einfache Scores im Fastbreak für Zehlendorf, sodass der Vorsprung nach einem 12-2-Run zwischenzeitlich auf 6 Punkte schmolz. Nach einem erfolgreichen Drive zum Korb von Alex fand man den roten Faden wieder und antwortete mit einem 7-0-Run. Nun begann Zehlendorf bereits zwei Minuten vor Schluss stop the clock zu spielen. Eine halbwegs souveräne Leistung an der Linie und eine aktive Defense sicherten am Ende den 13-Punkte Auswärtssieg.
Dahinter steht eine überragende Teamleistung: ganze sechs Spieler konnten zweistellig punkten, trotz einiger Fehler war auch die Zusammenarbeit in der Defense gut. So konnten die bestehenden Schwierigkeiten ausgeglichen werden. Auch Coach Christian gab nach dem Spiel zu: "Ganz ehrlich Jungs, mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet." Das Team hat Charakter bewiesen und immer daran geglaubt.
Zuvor setze man sich an den vergangenen Spieltagen gegen Oberliga-Absteiger SVB Brauereien 1, City Baskets Berlin 1, Berlin Baskets 2 sowie den Friedenauer TSC 1 erfolgreich durch und führt nun die Tabelle bei 5 Spieltagen ungeschlagen an.
In den kommenden Wochen bis zum Jahreswechsel gilt es fokussiert zu trainieren, um, wie auch in der letztjährigen Saison und trotz eines deutlichen jüngeren Teams im Vergleich zum Vorjahr, die Hinrunde ohne Niederlage zu absolvieren.
Punkte: Lucas-Marius Skibbe 17, Franz Noak 15, Alex Dobes 13, Marcel Arendt 13, Lesar Sahin 12, Tobias Bönker 10, Mario Wojciechowski 6, Sorush Tehrani